„3klangspiel“ am 20.10.2024, 17.00 Uhr in der Synagoge Aschenhausen
Das ganze Menschengeschlecht mit gleicher Liebe umfassen
Ein Hörstück für die Bühne über den jüdischen Philosophen
Moses Mendelssohn (1729-1786) mit Musik vergessener jüdischer Komponisten
Von Anna Gann
Sonntag, 20. Oktober, 17 Uhr, ehemalige Synagoge Aschenhausen – Eintritt frei
3klangspiel
Enno Hesse, Schauspieler
Anna Gann, Sprecherin und Sopranistin
Naoko Christ-Kato, Pianistin
Eine Veranstaltung der B.M. Strupp-Stiftung Meiningen
Eine ungewöhnliche Komposition aus Text, Schauspiel, Dialog und Musik, unterhaltsam, nachdenklich und informativ, historisch und aktuell, ist am Sonntag, 20. Oktober, um 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge Aschenhausen zu erleben: ein Bühnen-Hörstück, angelehnt an eine Radiosendung, aufgeführt vom Ensemble 3klangspiel mit dem Schauspieler Enno Hesse, der Sopranistin und Sprecherin Anna Gann und der Pianistin Naoko Christ-Kato. Das Stück stellt dem Publikum Moses Mendelssohn (1729-1786) vor Ohren und Augen, der zu Lebzeiten einer der bekanntesten Philosophen und Aufklärer war. Sein Freund Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) setzte ihm mit der Figur des “Nathan der Weise” ein weltberühmtes literarisches Denkmal.
Doch während Lessing zu den bedeutenden Persönlichkeiten der deutschen Geschichte gezählt wird, ist Mendelssohn weit weniger bekannt. Dabei sind seine Texte, in denen er leidenschaftlich für Ge-wissensfreiheit und Toleranz eintrat, immer noch aktuell. Sein Wirken trug später wesentlich zur Ent-wicklung des modernen Judentums bei und damit auch zur großen Blüte des jüdischen Lebens in Eu-ropa auf der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert, das im Holocaust zerstört wurde.
Daran erinnern Werke von Komponisten, die damals hoch verehrt waren, heute aber in Vergessen-heit geraten sind. Sie machen hörbar: Jüdische Persönlichkeiten haben die deutsche Geschichte und Kultur maßgeblich mitgeprägt und bereichert – trotz des Jahrhunderte alten Judenhasses, den Moses Mendelssohn mit beißender Ironie verurteilte, und der bis heute nicht überwunden ist.
Veranstalterin des Hörstücks, das ungefähr zwei Stunden dauert, ist die B.M. Strupp-Stiftung Meinin-gen. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und vom Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Weltoffenheit und Toleranz `Denk bunt“ und vom Landkreis Schmalkalden-Meiningen.